Tränentröster statt Spendenbettler
Verein „Schützenhilfe“ hat schon vielen geholfen – Am Samstag großer Wandertag
Von Peter Kallus
Menschen aus der Region, denen es nicht so gut geht, zu unterstützen – das hat sich der Verein „Schützenhilfe“ als Ziel gesetzt. Seit gut einem Jahr gibt es den Verein, und er hat sich als Erfolgsgeschichte entwickelt. Nun steht die nächste große Aktion an, bei der man hofft, Unterstützer zu finden: Der „Schützenhilfe-Wanderdoog“ am kommenden Samstag, 28. August, von Neuhausen nach Sankt Englmar.
„Wir sind keine Spendenbettler, sondern Tränentröster“, beschreibt Mitgründer Andi Achatz den Sinn des Vereins. In Corona-Zeiten gegründet, war das vorrangige Ziel, Menschen, die durch die Pandemie noch tiefer in einen finanziellen Notstand schlittern, rasch und unbürokratisch zu helfen. Seitdem wurden Tausende von Euro an Spendengeldern ausbezahlt. „Für uns sind es auch die kleinen Taten und Hilfen, die zählen. Denn gerade die sind für die Menschen oft so wichtig“, so Andi Achatz, seines Zeichens ein waschechter Fischerdorfer. „Wir haben schon vielen Familien geholfen, oft nur dadurch, dass wir ihnen einfach den Kühlschrank vollgemacht haben“, ergänzt der Vilshofener Reinhard Leberfing, der den Verein gemeinsam mit Andi Achatz und der in Deggendorf geborenen und nun in Vilshofen lebenden Anita Haban gegründet hat. Alle drei sind gerne in Tracht unterwegs, und das zeigt ihre Verbundenheit zur bayerischen Lebenseinstellung nach dem Motto „Leben und leben lassen.“
Jeden Tag „am Ball“.
Viele Stunden ihrer Freizeit opfern die drei Woche für Woche, um nachzuforschen, wo Hilfe dringend nötig ist, und auch, um Spendengelder zu generieren. Viele haben sich schon für eine Spende für die „Schützenhilfe“ entschlossen – von Einzelpersonen bis hin zu Geschäftsleuten und ganzen Gemeinden. So kamen in der Gemeinde Schaufling 3 000 Euro für den Verein zusammen. Das Geld wurde ohne Verzögerung und Bürokratismus an die weitergegeben, die es dringend brauchen.
Besonderes Dankeschön
Die drei erwarten kein Dankeschön und keine Anerkennung für ihr Tun. „Wir sind nicht wichtig. Wichtig ist, dass wir anderen helfen. Und dafür ist Geldauftreiben unsere Leidenschaft“, sagt Andi Achatz zu seinem Selbstverständnis. Dennoch freute es ihn sehr, als sich, kurz nachdem man einer Familie geholfen hatte, die Kinder mit einem selbstgemalten Bild bedankten.
Wer Bedürftigen etwas Gutes tun will, kann dies tun, wenn er sich über die Homepage www.schuetzen-hilfe.de eine „virtuelle Maß“ kauft. Der Kaufpreis von zwölf Euro pro Maß wird an soziale Einrichtungen gespendet – jede Zahlung wird transparent auf dieser Homepage gemeinsam mit den Institutionen dokumentiert, denen das Geld zugutekommt.
Für den „Wanderdoog“ am Samstag sind noch Plätze frei. „Wer Lust hat, daran teilzunehmen, kann gerne vorbeikommen“, so Anita Haban. Treffpunkt ist um 7.45 Uhr am Fußballplatz in Neuhausen (Unterriedstraße). „Dan geh ma gschmeidig nach Sankt Englmar, es sind dabei genug Pausen eingeplant“, erläutert Andi Achatz.
Musikalische Begleitung
Bei der großen Pause in Böbrach werden Getränke und eine Brotzeit gesponsert. Gegen 17 Uhr werden die Wanderer in Englmar eintreffen. Dann findet ein Musikantenstammtisch statt. Gegen 21.30 Uhr fährt der Bus zurück nach Neuhausen.
Noch wenige Plätze frei
Es gibt noch ein besonderes „Schmankerl“: Die Musikerin Kathi Gruber begleitet die Wandergruppe mit ihrer Quetschn. Dazu gibt es ein kleines Liederbuch, so dass jeder auch mal mitsingen kann, wenn er dazu Lust und Laune hat. Andi Achatz: „Es sind noch einige wenige Plätze frei.“ Erforderlich für die Teilnahme ist die Anmeldung unter der Telefonnummer der „Schützenhilfe“: 0171/2715695.
Quelle: Donau-Anzeiger / Peter Kallus, veröffentlicht am 23.08.2021